1. März 2016

Eine schlichte Klischee-behaftete Romanze und ein bisschen mehr

Ich hatte wirklich versucht, diesem Hype zu entkommen, aber eine schwache Minute und schon ist es passiert... da liegt plötzlich "50 Shades of Grey" (der Film) in meinem Einkaufskorb (gezahlt hat die kleine Schwester, die ihn unbedingt gucken wollte). Also ab nach Hause, Abendessen in den Backofen und Film starten.


Meine Wertung vornweg: 0,5/5 Kais (weil 0 Kais nicht gehen, sagt der Kai).


Gehört hatte ich viel von den Büchern und vom Film. Dabei reichen die Meinungen von "Buch 2 habe ich schon nicht mehr gekauft" bis zu "habe alle Bücher, auch das aus der Sicht von Christian und den Film habe ich auch gesehen - mehrfach" und das allein in meinem Freundeskreis. Mir selbst kommt es eher wie ein Hausfrauenroman vor, der hier und da mit ein bisschen ungewöhnlichem Sex aufgefrischt werden will. Von der BDSM-Szene scheint mir der Film und der Roman jedoch weit entfernt.




Eine kurze Zusammenfassung (für diejenigen, die ihn noch nicht kennen): Anastasia Steele vertritt ihre WG-Mitbewohnerin bei einem Interview mit dem CEO Christian Grey, der sich als jünger als erwartet herausstellt und anscheinend den ganzen Tag nix zu tun hat, ausser ihr hinterher zu laufen (Stalker much?) und sie zum Essen und Trinken aufzufordern. Ana verliebt sich in den Milliardär, der mit ihr eine Dominant/Submissive-Beziehung eingehen will.

Anastasia ist Typ "Mauerblümchen", wie doch so oft in solchen Romanzen genutzt. Sie gerät zufällig in die BDSM-Szene hinein, da Christian Grey es auslebt und auch keine andere Art von Beziehung aktzeptiert. Was mir gleich zu Beginn auffiel ist die fehlende Unterscheidung zwischen einer Dominant/Submissive-Beziehung und einer BDSM-Beziehung - man kann nicht beides über einen Kamm scheren. Die erste Suche nach "Submissive" führte Ana in der Bildersuche zu einem Bondage-Bild - zu diesem Zeitpunkt ist noch gar nicht klar, dass diese Beziehung mit Christian auch Bondage beinhaltet (und ich rede jetzt nicht über das "ans-Bett-gefessle").

Nach vielen romantischen Dates - darf ich diese so einschätzen? Ich würde auch gern in einem Segelflugezug durch die Gegend fliegen - kommt es hier und da dann auch zum Sex zwischen den beiden. Am Anfang scheint Ana doch sehr fasziniert und erregt, bis zur ersten Bestrafung kommt - 6 Schläge mit dem Gürtel auf den Po. Dies mag weh tun und sie fühlt sich in ihrem Stolz sicherlich verletzt - doch sie wusste worauf sie sich einlässt und dass nicht alles mit einer Feder abgehandelt wird. Ihre Reaktion finde ich daher zu übertrieben und das Ende des Buches/des Films zu überstürzt und zu gewollt. Man erahnt, dass dies nicht das Ende sein wird.

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